Der Eigenbetrieb Stadtentwässerung ist gemäß § 17 Infektionsschutzgesetz zur Bekämpfung von Schadnagern in der öffentlichen Kanalisation verpflichtet. Die Stadtentwässerung hat die Rattenbekämpfung bereits 2019 im Zuge der Überarbeitung EU-Biozidverordnung von einer „einfachen“ freien Giftköderauslegung im Abwassernetz auf ein giftarmes, intelligentes und dadurch umweltschonendes Bekämpfungssystem umgestellt.
Dabei werden im gesamten Stadtgebiet zwei verschiedene Systeme eingesetzt, um die dabei entstehende Synergieeffekte nutzen zu können und die Belastung der Umwelt durch Einflüsse von Giftködern bzw. deren Spuren minimieren zu können.
Zum einen wird ein sich bei einem steigenden Wasserpegel selbstverschließendes Boxensystem mit aktuell ca. 80 Stück eingesetzt, bei dem der Köder verlässlicher Weise nicht mehr mit dem Wasser in Kontakt kommen kann. Die Boxen registrieren zudem, ob und wann ‚Besuche‘ von Nagern verzeichnet wurden. Dies ermöglicht ein effizientes Monitoring der evtl. vorhandenen Rattenpopulation bzw. der Annahme der Köder. Daraus können Strategien zum Einsatz der Köder- und Giftmittel, zum Einsatzort oder zum Einsatzrhytmus abgeleitet werden
In Kombination mit den Boxen werden aktuell insgesamt acht sogenannte Schlagfallen im Kanalsystem eingesetzt. Der große Vorteil dieser Bekämpfungsmethode besteht hierbei in der Unabhängigkeit von jeglichen Ködermitteln. Die Fallen werden in die Kanalhaltungen eingesetzt und die Nager müssen diese zwangsläufig passieren. Durch Wärme und Bewegungssensor wird dann der Schlagmechanismus ausgelöst und der Nager tierschutzkonform getötet und mit dem normalen Abfluss entsorgt. Durch unsere Umstellung auf eine giftarme und intelligente Bekämpfung konnten wir den ursprünglichen Gifteinsatz um 99% verringern.
Trotz unserer Bemühungen ist die Prävention immer noch die beste und günstigste Art der Bekämpfung. Ratten tauchen grundsätzlich nur dort auf, wo sie entsprechende Nahrung finden. Darum ist es umso wichtiger, dass sowohl in der Öffentlichkeit (z.B. in Mülleimern), als auch auf jedem Privatgrundstück keine
Nahrungsquellen für Ratten vorhanden sind.
Achten Sie darauf, dass keine Nahrungsmittel über die Toilette entsorgt werden, Sie richtig kompostieren (kein Fleisch etc.), kein ungeschütztes Tierfutter im Garten steht (inkl. Fallobst) und der Müll richtig und verschlossen entsorgt wird.
Falls Sie nun doch einen Befall beobachtet haben, können Sie sich gerne an unseren Mitarbeiter Herrn Späth (06841 / 101–617) oder Herrn Klauck (06841 / 101–607) wenden. Er steht Ihnen für Fragen gerne zur Verfügung.
Alternativ kann das Meldeportal genutzt werden.